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Zur Stellung des Deutschen als Wissenschaftssprache

Einfach und oberflächlich betrachtet wäre das Thema dieses Vortrages, so meint mancher Zeitgenosse, mit zwei Sätzen erledigt:

„Deutsch hat heute in der Wissenschaft global keine Bedeutung. Die Bedeutung des Deutschen in der Wissenschaftssprache in den deutschsprachigen Ländern schwindet immer mehr.“

Dieser raschen und oberflächlichen Bewertung der Bedeutung von Deutsch in der Wissenschaft steht bei näherer Betrachtung eine gegenwärtig recht unterschiedliche Lage gegenüber.

Tatsächlich ist heute Deutsch in der Wissenschaft von sehr unterschiedlicher Bedeutung.
In der Philosophie, manchen Geisteswissenschaften spielt es – ich bin versucht zu sagen : noch – eine bedeutende Rolle.

In den Naturwissenschaften hat die Bedeutung des Deutschen nach dem 2. Weltkrieg mit hoher Geschwindigkeit an Bedeutung eingebüßt.

War Deutsch im 19. Jahrhundert noch weltweit die Sprache der Chemie und Physik, hat sie diese Stellung verloren.

Dennoch : Deutsch hat in der Wissenschaft immer noch erhebliche Bedeutung.

Deutsch als Wissenschaftssprache ist für die fachliche Diskussion wichtig. Während die theoretischen Naturwissenschaften weltweit auf Englisch kommunizieren, ist in den praktischen Naturwissenschaften (wie zum Beispiel Forstwissenschaft) die Nationalsprache, also auch Deutsch, notwendig. Nur so funktioniert die Kommunikation zwischen Experten und Laien.

Dieser wesentliche Gesichtspunkt kommt im öffentlichen Bewußtsein vielfach zu kurz.

In einigen geisteswissenschaftlichen Disziplinen ist Deutsch als Wissenschaftssprache auch heute noch dominant.

Klassische Philologie, Archäologie, Musikwissenschaft, Philosophie oder lutherische Theologie sind Fächer, in denen die deutsche Sprache immer noch eine internationale Rolle spielt. In einer aktuellen Empfehlung zur Grundausstattung von US-Universitätsbibliotheken sind 21% der Titel für klassische Philologie deutsch.

Wer Deutsch lesen und verstehen kann, dem öffnet sich eine weite Forschungswelt der klassischen und modernen Wissenschaft. Daher empfehlen über 40% der US-amerikanischen Wissenschaftler ihren Studenten, Deutsch zu lernen. In Polen und Ungarn sind es mehr als 70 %.

Deutsch als Wissenschaftssprache hat also durchaus Bedeutung, wenngleich diese deutlich abnimmt.

Während im 15. Jahrhundert rund drei Viertel der gedruckten Texte noch in Latein gedruckt wurden, war es im 16. Jahrhundert umgekehrt. Im Zuge des Humanismus wurde das Latein auch als alleinige Wissenschaftssprache immer mehr abgelöst.

Das Deutsche hatte später beinahe ein Jahrhundert lang den Status einer der drei weltweit führenden Wissenschaftssprachen (neben Englisch und vor Französisch), da im 19. Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert zahlreiche Erfindungen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse im deutschsprachigen Raum entstanden.

Nach den beiden Weltkriegen setzte sich aber dann Englisch als in den meisten Bereichen des internationalen wissenschaftlichen Austauschs führende Sprache durch.

Ich möchte hier nicht auf die allgemeinen Gründe dafür, wie die Folgen des 2. Weltkriegs, der Teilung, des schwindenden nationalen und damit auch sprachlichen Selbstbewußtseins, dem imperialistischen Druck des Englischen, das Versäumnis nach der Wende in Mittel- und Osteuropa Deutsch aktiv zu bewerben, näher eingehen.

Jedenfalls hat die Behauptung der deutschen Sprache im allgemeinen und auch im Besonderen der Wissenschaftssprache viel mit Selbstbewußtsein zu tun.

Die Selbstunterwerfung unseres Volkes, der mangelnde Stolz auf die Muttersprache ist Ausfluß einer zutiefst in Minderwertigkeitskomplexen gefangenen Gesellschaft.

Medien tun dazu das ihre !

Nicht zuletzt kommen Werbetexter, Modemacher und Journalisten, aber auch und in letzter Zeit verstärkt Universitätslehrer mit denglischem Wortschwall daher, um Weltläufigkeit zu zeigen und die simpelsten Aussagen mit einschüchterndem Englisch zu verbrämen.

So entstehen in diesen Bereichen abgehobene Kasten, die sich dem Englischen (und insbesondere dem Amerikanischen) anbiedern.

Trauriger Höhepunkt sind Aussagen wie die des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Öttinger, der dekretiert :“Englisch wird Arbeitssprache. Deutsch bleibt die Sprache der Familie, der Freizeit, die Sprache in der man Privates liest.“

Soweit darf es auch in der Wissenschaft nicht kommen, wenn wir nur einen Funken Selbstbewußtsein haben.

Solche schlechten Beispiele bleiben nicht ohne Folgen !

Schlechte Beispiele verderben gute Sitten !

Werden unsere Universitäten englisch ?

Ganz so abwegig ist diese Frage nicht!

Die Zahl der Vorlesungen, die nur mehr (insbesondere in den Naturwissenschaften, den Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie) in englischer Sprache abgehalten werden nimmt rapide zu.

Die Kommunikation zwischen Studierenden erfolgt „mit Rücksicht“ auf die Gaststudenten (ERASMUS) zumeist in englisch.

Statt – wie früher üblich und auch gut angenommen – auch die Sprache des Gastlandes zu erlernen, kann der Gaststudent heute getrost darauf verzichten.

Unter die Räder kommt manch österreichische Student.

Das deutsch geschriebene Lehrbuch kann er bei Seite legen, dem englischen Vortrag des Professors folgt er mit Mühe.

Wenn er zur Prüfung antritt gewährt der Professor großzügig, dass er auch in Deutsch reden darf.

Allerdings kommt es vor, dass dem Professor dann selbst der passende deutsche Fachbegriff nicht einfällt.

Ja, es gibt so etwas wie „Inländerdiskriminierung“ durch den von uns selbst erklärten Ausschließlichkeitsanspruch der englischen Sprache an den Universitäten.

Ein typisches Erlebnis:

Ein ERASMUS – Student aus Litauen kommt ans Institut. Er spricht ganz ausgezeichnet deutsch und ist auch etwas stolz darauf.

„Ja,“ sagt er „ ich habe das in der Schule gelernt und bin auch deshalb nach Österreich gegangen.“

Einige Wochen später meint der gleiche Student: „Ich bin nicht glücklich. Meine Kolleginnen und Kollegen reden vorwiegend englisch oder zumindest teilweise. Englisch habe ich nicht gelernt. Jetzt muß ich in Österreich englisch lernen, um alles verstehen zu können.“

Hier wird auch der kulturelle Austausch, der über Sprachkenntnisse geht verhindert.

Eine oberflächliche und einseitige Sicht der kulturellen Vielfalt Europas ist die Folge.

Eine in Europa massiv abzulehnende Folge der Globalisierung und ihrer eifrigen Propheten !

Nach Angaben des Deutschen Kulturrates erscheinen nur noch ein Prozent der veröffentlichten naturwissenschaftlichen Beiträge in deutscher Sprache. Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände forderte die Politik daher auf, diesem Verlust an kultureller Vielfalt nicht länger tatenlos zu zusehen.

Tatsächlich aber beschleunigt sich diese Entwicklung.

Anerkannte Wissenschaftszeitungen ändern Namen und Sprache ins Englische.

Meiner eigenen Beobachtung nach haben auch im Ausland gelesene anerkannte Fachzeitschriften Titel und Sprache der Artikel einer falsch verstandenen Globalisierung geopfert.

Deutschsprachige Zeitungen – und das nicht nur im Wissenschaftsbereich – nehmen immer mehr englische Artikel auf.

Wie sehr verbogen das Verhältnis zu deutschen Sprache ist, läßt die Äußerung von Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann erkennen „Das Festhalten an der Wissenschaftssprache Deutsch hat nichts mit Deutschtümelei oder gar Nationalismus zu tun. Es gehe um den Erhalt kultureller Eigenständigkeit. Es sollte selbstverständlich sein, dass bei internationalen Tagungen hierzulande Deutsch eine der Verkehrssprachen ist.“

Solche Aussagen sind typisch !

Sie sind defensiv und negativ besetzt.

„Politisch korrekt“ grenzt er sich gegen Vorwürfe ab, die gar nicht erhoben wurden – nämlich Deutschtümelei und Nationalismus – und streut Asche auf sein Haupt !

Ein deutsches Sittenbild !

Die grundsätzliche Problematik der Wissenschaftssprache Deutsch liegt darin, daß verkannt wird welche Bedeutung für die Entwicklung der Wissenschaft Sprache hat.

Der deutsche Physiker und Nobelpreisträger von 1932 Werner Heisenberg stellt fest, daß jedes wissenschaftliche Verständnis „schließlich auf der gewöhnlichen Sprache beruhen muss, denn nur dort können wir sicher sein, die Wirklichkeit zu berühren“.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer :

Bestünde Wissenschaft nur aus dem Sammeln von Daten und ihrer Aufzählung, dann wäre das Verhältnis von Sprache und Wissenschaft unproblematisch. Wissenschaftliche Fachwörter sind meist international gebräuchlich und gleich oder ähnlich in vielen Sprachen. Solche Fachwörter können oft wie Ziffern oder andere nicht-sprachliche Symbole verwendet werden: Die Bedeutung der Ziffer 4 oder des chemischen Symbols O bleibt dieselbe, egal ob man die Zahl four (engl.) oder urok (russ.) nennt, oder das Element Sauerstoff oder spanisch oxigênio.

Datensammeln ist aber nur ein kleiner und nicht der wichtigste Teil wissenschaftlicher Tätigkeit.

Vom Sammeln solcher Daten über ihre Interpretation zur Mitteilung der daraus gezogenen Schlüsse ist wissenschaftliches Handeln theoriebezogen; und komplexes, theoretisches Denken scheint ohne die Grundlage der natürlichen Sprache nicht möglich. Deshalb gibt es in vielen Bereichen der Wissenschaft zwar international normierte Terminologien und Nomenklatursysteme, aber alle Projekte einer von der natürlichen Sprache unabhängigen wissenschaftlichen Universalsprache sind gescheitert.

Schöpferisches Denken ist in der Muttersprache verwurzelt. Komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge können in einer Fremdsprache oft nur in entstellter Form wiedergegeben werden.

Eine weltweit verstandene natürliche Sprache als internationale Wissenschaftssprache hat große Vorteile, wenn z.B. wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse auf Englisch sofort international verfügbar sind.

Andererseits ist das Wissenschaftsenglisch, in dem auf internationalen Tagungen gesprochen und in vielen Fachpublikationen nichtenglischsprachiger Wissenschaftler geschrieben wird, oft nicht ein so geschmeidiges und theoriefähiges Instrument wie eine Muttersprache, sondern gleicht eher einer Pidginsprache. Das hat nicht nur Nachteile für Wissenschaftler, deren Muttersprache nicht Englisch ist, sondern auch für die Weiterentwicklung wissenschaftlicher Ideen und Theorien im internationalen Dialog.

Zudem gefährdet eine Wissenschaft, die ihre Erkenntnisse z.B. in Deutschland, der Schweiz und Österreich der interessierten Öffentlichkeit nicht mehr auf Deutsch nahe bringen kann, das in einer Demokratie notwendige Verständnis für öffentlich finanzierte und der Allgemeinheit nützliche wissenschaftliche Forschung. Für die Weiterentwicklung einer natürlichen Sprache wie des Deutschen ist es auch katastrophal, wenn sich ganze zentrale Kommunikationsbereiche wie Wissenschaften aus der Muttersprache verabschieden.

Wissenschaftlich Tätige im deutschsprachigen Raum müssten sich verpflichtet fühlen, über ihre Arbeit im fremdsprachigen und deutschsprachigen Kollegenkreis ebenso verständlich zu kommunizieren wie mit interessierten fremdsprachigen und deutschsprachigen Laien: in gutem Englisch und gutem Deutsch.

Das aber setzt die Vermittlung der Grundkenntnisse in Deutsch voraus, damit die heranwachsenden Wissenschaftler für das eigene Volk verständlich bleiben.

Geradezu absurd ist, wenn Professoren Studierende mit deutscher Muttersprache an deutschen Hochschulen in Englisch unterrichten sollen.

Ausnahmen können zeitlich begrenzte Referate zu Übungszwecken sein.

Problematisch ist die Übernahme technischer Fachbegriffe in die deutsche Sprache.

Die einfache Begründung z.B. EDV-Englisch wäre unersetzbar, ist ebenso einfach wir falsch.

Mit Sprache kann und soll man schöpferisch spielen.

Beispiele der Vergangenheit belegen, daß Fachbegriffe (und andere) durchaus sinnvoll deutsch gefaßt werden können.

Einfache „Übersetzungen“ sind meist wenig zielführend.

Die Reichpostverwaltung erließ 1875 eine Verordnung mit der 760 französische Begriffe im Postwesen – mit bemerkenswertem Sprachgefühl – ins Deutsche übersetzt wurden.

Einige Beispiele :

Briefumschlag statt Couvert, einschreiben statt recommandiert, Rückschein statt retour-recipisse.

Ähnliches – auch auf dem Verordnungwege – erreichte auch die k und k – Postverwaltung Österreichs zur etwa gleichen Zeit.

Die triste Lage unserer Muttersprache beleuchtet der nach 1905 eingeführte deutsche Begriff Flugzeug für Aeroplan. Heute geht die Tendenz zu Jet.

Und das schöne Wort Flughafen wird zum Airport verfremdet.

Aus dem Velociped wurde 1889 die Neuschöpfung Fahrrad. Heute spricht man vom Bike – siehe Mountainbike statt richtig und gut Deutsch vom Bergfahrrad.

Sprachgefühl ade !

Die Durchdringung der deutschen Sprache mit entbehrlichen Anglizimen zeigt sich in der EDV – Sprache.

Es ist einfach falsch zu behaupten für die englischen EDV – Begriffe gäbe es keine deutschen Entsprechungen.

Auch neue technische und wissenschaftliche Begriffe können und müssen dann deutsch gefaßt werden, wenn diese Bestandteil der Alltagssprache werden.

Unsere Muttersprache ist durchaus leistungsfähig dies zu gewährleisten !

Die Festplatte hat sich großteils gegen die harddisk durchgesetzt.

Es ist nicht einsichtig, weshalb unsere Sprache durch Bastarde wie „downgeloaded“ und „eingescannt“ beleidigt wird.

Ist „herunterladen“ und „einlesen“ unverständlich ?

Warum heißt die e-mail nicht e-Post ?

Fachsprachen, die in die Volkssprache eingehen können und sollen in die Muttersprache übersetzt werden.

Andere Volker geben uns da ein Beispiel:

In Slowenien ( einem 2 Millionen Volk) wurden alle EDV – Begriffe in slowenisch übertragen und auch so gebraucht !

Natürlich gibt es immer wieder Fälle, in denen deutsche Begriffe für Fachbegriffe nicht – vielleicht auch noch nicht – angenommen werden.

Schöpferisch mit Sprache spielen, sagte ich.

Ein Beispiel : die CD-ROM (steht für Compact Disc Read-Only Memory) könnte aufgrund ihres Aussehens als „Silberscheibe“ bezeichnet werden.

Es ist eines der Geheimnisse einer Sprache, daß es letztlich unerklärbar ist, welche Begriffe angenommen werden und welche nicht.

Beispiele:

Der Ersatz des lateinischen „Kalender“ durch das m.E. nach schöne Wort „Zeitweiser“ hat sich nicht durchgesetzt.

Der Meuchelpuffer anstelle des Revolvers wird zu Recht als lächerlich empfunden.

Allerdings : das Trottier und das Lavoir anstelle von Gehsteig und Waschschüssel – üblich Ende des 19. Jahrhunderts – kennt kaum noch jemand in Wien, wo diese Wörter sehr gebräuchlich waren.

Diese Begriffe wurden Ende des 19. Jahrhunderts durch Sprachschützer ersetzt.

Was sollen diese Beispiele und Anmerkungen belegen ?

Abseits des – nicht nur im Sprachbereich – verbreiteten Minderwertigkeitkomplexes der deutschen Sprachgemeinschaft, kann mit Selbstbewußtsein und Augenmaß manche Sprachsünde bereinigt werden.

Was Sprachschützern im 19. Jahrhundert gelang (siehe Postverwaltungen) auch im technischen Bereich neue Worte z.B. für Gouvernal Lenkrad, Tramway Straßenbahn, das kann auch uns im 21. Jahrhundert gelingen.

Bewußtseinsbildung und Selbstbewußtsein sind Voraussetzungen, die geschaffen werden müssen.

Es ist zweifellos ein langer Weg bis zur Wiedergewinnung einer gleichberechtigten Stellung des Deutschen in der Wissenschaftssprache.

Aber die Bewältigung eines langen Weges beginnt immer mit dem ersten Schritt !

Einmal der Ersatz unnötiger Anglizimen in Berichten, Seminararbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen.

Es muß nicht vial heißen wenn ein (Proben)röhrchen gemeint ist, es muß nicht “getested“ werden, wenn man untersuchen, erproben sagen kann.

Ich habe für meine Diplomanden und Dissertanten ein einseitiges Merkblatt mit derartigen Beispielen entworfen.

Ich erlebe dabei immer wieder den psychologischen Effekt des „Aha- Erlebnisses“, wobei der Student erkennt, er kann durchaus treffende deutsche Worte anstelle der englischen verwenden.

Was kann also getan werden ?

Fürs erste sollte der Ausschließlichkeitsanspruch der englischen Sprache an den Universitäten gebrochen werden.

Annehmbar ist es Teile von Vorlesungen in englisch zu halten, nicht jedoch Grundvorlesungen, die Basiswissen vermitteln sollen.

Damit kann die demokratiepolitisch wichtige Fähigkeit, auch dem interessierten Laien in Deutsch die Inhalte zu vermitteln gewährleistet werden.

Die Zurückdrängung der deutschen Sprache an den Universitäten verhindert für ausländische Studenten das Kennenlernen der Kultur des Gastlandes. Das Erlernen der deutschen Sprache wird für Gaststudenten überflüssig. Das erhöht noch den Druck, ganz allgemein nur mehr englisch zu sprechen.

Daher müssen Sprachkurse für ausländische Studenten verstärkt angeboten und auf die Bedeutung des Erwerbs kultureller Einsichten hingewiesen werden.

Begriffe, die aus der Wissenschaft in die Alltagssprache gelangen, müssen sprachlich einwandfrei ins Deutsche übertragen werden.

Spielerisches und schöpferisches Umgehen mit Sprache ist dazu erforderlich.

Dabei kann Voltaires 1737 an Journalisten gerichtete Aufforderung gelten : „Verwenden Sie nie ein neues Wort, wenn es nicht drei Eigenschaften hat : Es muß notwendig, es muß verständlich und es muß wohlklingend sein.“

O.Univ. Prof. Dr. Werner Pfannhauser

Obmann der IG Muttersprache, Graz, Österreich

www.pfannhauser.at/muttersprache

e-Post: muttersprache@pfannhauser.at

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