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Deutsch in Europa und in der Welt

(Hag) Weltweit ist ein markanter Rück-gang der Deutschlernenden festzustellen. Noch lernen weltweit etwa 20 Millionen Personen Deutsch als Fremdsprache oder als Zweitsprache. Noch ist Deutsch innerhalb Europas die klar meistgesprochene Sprache, wenngleich sich das Englische in offiziellen wissenschaftlichen und politischen Kontakten zwischen den multinationalen Gesellschaften unaufhaltsam zur Lingua franca entwickelt. Doch insbesondere für die Nachbarländer des deutschen Sprachraums gilt noch immer, dass in der Arbeits- und Bildungswelt Deutsch wichtiger ist als Englisch.
Die Bürger Europas im 21. Jahrhundert werden angesichts der Migrationen zunehmend in mehrsprachiger Umgebung leben. Wer Fremdsprachen beherrscht, wird leichter in Europa Arbeit finden.
Im gesamteuropäischen Raum soll das Konzept der konzentrischen Mehrsprachigkeit auch für Deutsch gelten: zuerst die Muttersprache und dann als erste Fremdsprache schon früh jene «Umgebungssprache» lernen, die den Aktionsradius für Ausbildung und Arbeit optimal erweitert. Für sehr viele Europäer ist dies wohl zuerst Deutsch und an dritter Stelle eine supranationale Lingua franca wie Englisch.
NZZ 30. Juli 2001 (gekürzt)
(ap) Die Konferenz der Deutschlehrer hat sich in Luzern für die Mehrsprachigkeit stark gemacht. Sie sei entscheidend für das friedliche Zusammenleben der Menschen und für die Entwicklung demokratischer Gesellschaften. Zu beobachten gebe es in diesem Zusammenhang eine bedenkliche Entwicklung in Europa: es sei nicht glaubwürdig, wenn die EU und der Europarat zwar die Mehrsprachigkeit propagierten, selber jedoch vor allem die Zweisprachigkeit (Englisch und Französisch) praktizierten. Das Deutsche als eine der wichtigsten europäischen Sprachen müsse in der EU und im Europarat als Arbeitssprache anerkannt werden.
NZZ 6. Aug. 2001 (gekürzt)
Wie sich die deutsche Sprache in Europa behauptet, wird Rückwirkungen auf die (Deutsch)Schweiz haben. Gute Sprachbildung und mehr Eigenvertrauen sind wichtig, hier wie dort. Die besonderen Verhältnisse in unserem Lande werden wir in einer nächsten Nummer besprechen.
Lesen Sie auf Seite 3, was Prof. Dr. Chong Si Ho, Vorsitzender der koreanischen Gesellschaft für Deutsch als Fremdsprache (DaF), in seinem offenen Brief an die deutsche und österreichische Regierung schreibt.
Der Verfasser ist Gast des VDS am Sprachtag in Bern. Er möchte besonders die Sprachsituation der Schweiz kennenlernen und steht mit dem Sprachkreis Deutsch in Verbindung.

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