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(Noch) nicht auf Englisch denken…

Quellenangaben liegen zu diesem Zeitungsartikel leider keine vor (Titel von der Redaktion der «Mitteilungen»).Ob sich die Völker dieser Erde und die Vertreter der vielfältigen Interessengruppen immer besser verstehen und einander besser zuhören, bleibe einmal dahingestellt. Ein grosser Vorteil besteht jedoch seit einigen Jahren: mit der Verbreitung des Englischen als Weltsprache steht ein wichtiges Instrument für die internationale Verständigung zur Verfügung.
Grosskonzerne mit internationalen Produktions-und Vertriebsnetzen kennen keine Landesgrenzen mehr: die globaliserte Wirtschaft operiert grenzenlos. Das geht am rationellsten mit der globalsten Sprache: Englisch. Fazit: Je mehr jemand diese Weltsprache beherrscht, umso gewisser sind ihm die Früchte der Globalisierung.
Das gilt auch für die Schweiz. Wir sind aufmerksam, möchten die Nase vorn haben. Von Natur aus an Mehrsprachigkeit gewöhnt, stellt Englisch kein allzu grosses Hindernis dar. Frühenglisch an den Schulen ist deshalb ein Thema des öffentlichen Interesses und der Bildungspolitik geworden, spielerische Frühenglisch-Kurse für Vorschulkinder er-freuen sich grosser Beliebtheit.
Dahinter bleiben bloss ein paar ungeklärte Fragen: Wie wird die kindliche Intelligenz besser gefördert: durch vertiefte Kenntnisse in der Muttersprache? Durch möglichst frühes Erlernen einer oder mehrerer Fremdsprachen? Oder durch eine Kombination von beidem? Würden vertiefte Kenntnisse der Muttersprache den Erwerb von Fremd-sprachen gar begünstigen?
Wie soll das Schweizerische Bildungssystem heute die dreifachen Sprachfertigkeiten (Muttersprache, Landessprachen und Weltsprache) vermitteln? Gibt es eine befriedigende nationale Lösung, oder sind regional unterschiedliche Lösungen geeigneter?
Sollen die regionalen Dialekte im Deutschunterricht mit einbezogen werden?
Sind Sprachenvielfalt und Dialog in den Landes-sprachen nur Hindernisse oder auch bereichernde Elemente oder gar Bestandteil einer Kultur?
Der … möchte sich an einer breiten öffentlichen Diskussion um diese Fragen beteiligen. Nicht mit Vorurteilen oder vordefinierten Patentlösungen. Aber mit einer Grundüberzeugung: Hauptschnitt-stelle zu jeder höheren oder wissenschaftlichen Intelligenz bleibt die Muttersprache. Wir Schweizer können, überspitzt formuliert, (noch) nicht in Englisch denken…

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