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Als die Schüler noch lesen konnten

Die OECD-Studie «Pisa» hat bedenkliche Leseschwierigkeiten und eine erschreckende Leseunlust bei Schweizer Schülern zutage gefördert. Mit der hochdeutschen Sprache hapert es bei Schweizer Schülern gewaltig. Das rührt zum Teil daher, dass Schweizer Schulklassen oft einen Ausländeranteil von über 70% ausweisen. Urs Moser von der Universität Zürich sagt dazu: «Das Beherrschen der Unterrichtssprache stellt die allerwichtigste Voraussetzung für die schulische Integration und Leistungsfähigkeit dar.»
Angesichts der miserablen Resultate, welche die OECD-Studie «Pisa» für die Lese- und Sprachfähigkeit der Schweizer Schüler ergeben hat, fordert der Bildungsforscher Urs Moser von der Universität Zürich, «das Vermitteln von grammatikalischen Grundlagen und die konsequente Anwendung der Standardsprache im Unterricht» müssten unbedingt «stärker gewichtet» werden. Das schlechte sprachliche Abschneiden der Schüler rührt daher, dass man sich seit Jahr-zehnten über die schulische Belastung der armen Schüler beklagt und dass man immer weniger Leistung von ihnen zu fordern gewagt hat. Man hat die schulischen Anforderungen mehr und mehr den Schwächeren angepasst und hat dabei die Begabteren vernachlässigt. Die Grammatik wurde verteufelt und in der Absicht, es den Schülern leichter zu machen, hat man eine blödsinnige Rechtschreibereform durchgeführt, die alles mehr verkompliziert statt vereinfacht hat. Zudem wird in der Schule bis hinauf in die Real- und Sekundarschulstufe immer öfter nur noch Dialekt gesprochen, was ein Erlernen und Verstehen des Hochdeutschen sehr erschwert, denn eine Sprache lernt man nicht durch blosses Lesen, sondern über das Ohr durch das Sprechen. Hochdeutsch als ausschliessliche Unterrichtssprache muss den Lehrern aller Stufen zur Pflicht gemacht wer-den. Anders ist keine Besserung im Lesen, Sprechen und Schreiben unserer Schüler zu erzielen.
Eduard Stäuble im Denkzettel
vom 8. Febuar 2002

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