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Leserbrief

Leserbrief / BUND vom 30.05.2002

Schwere Sprachen

Bei den Giraffen gibt es keine Männchen, die Giraffe ist weiblich.

Ein Weib ist keine Frau, das Weib ist sächlich.

Eine Frau ist kein Mensch, der Mensch ist männlich (also Menschin?) …Logisch!Würde man einsehen, dass die von der Sprache verwendeten Genera sich nicht mit dem Geschlecht des Gemeinten decken müssen, und würde man sich entschliessen, das auch zu akzeptieren, wäre die Situation hinlänglich entschärft: für alle, die sowohl mit der Sprache sorgfältig umgehen als auch den Anliegen des Feminismus gerecht werden möchten.

Dann gäbe es wieder Studenten statt Studierende, Konsumenten statt Konsumierende, Hörer statt Hörende, Leser statt Lesende und Fussgänger statt Gehende.

Dann würde auch in den Medien wieder das Selbstverständliche gelten: das grammatikalische, im Wörterbuch verzeichnete Geschlecht ist nicht das biologische. Dann fühlt Frau und Mann sich gleichermassen angesprochen, sofern das Wort – nicht sein Genus! – es nicht ganz klar anders bestimmt. Und das „mit gemeint“ oder „nicht ausdrücklich genannt“ kann man getrost vergessen.

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