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Bilingualer Unterricht

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich möchte Ihnen die Freude an der englischen Weltsprache nicht nehmen und Ihre möglicherweise geschäftlichen Interessen nicht schädigen. Dennoch finde ich die Verwendung des Englischen als Unterrichtssprache im deutschen Sprachraum problematisch und nachteilig.
a) Der Bildungserwerb ist stark verlangsamt. Dadurch werden viele Bildungsziele nicht erreicht.

b) Schüler und Studenten nicht-deutscher Muttersprache sind besonders benachteiligt, da für sie schon Deutsch die erste und Englisch die zweite Fremdsprache ist.

c) Nach den Menschenrechten und dem EU-Recht hat jeder Mensch das Recht auf Bildungserwerb in seiner Muttersprache.

d) Die deutsche Fachsprache muß weiter gepflegt und entwickelt werden. Wird die deutsche Fachsprache durch Englisch ersetzt, dann ist Deutsch auch in seiner Gesamtheit bedroht. Verliert Englisch einmal an Bedeutung (wie schon früher u. a. Latein und Französisch), so müssen wir wieder verstärkt auf eine eigene Fachsprache zurückgreifen können.

e) Englisch als Fachsprache oder „internationale“ Sprache führt zu Wettbewerbsverzerrung, da englische Muttersprachler (nur mehr 5,5% der Weltbevölkerung) dann überhaupt keine Fremdsprache lernen, die übrigen 94,5% der Weltbevölkerung aber das ganze Leben lang viel Geld und Zeit für den Erwerb und die ständige Auffrischung der englischen Sprachkenntnisse aufwenden müssen.

Mit den besten Grüßen!

Mag. Walter Klag, Wien

20. Februar 2003 (Aus einem Brief an die Redaktion des Abendblatts und die Realschule in E)

SKD-Anmerkung. Vielleicht werden unsere Netzbesucher eine unterschiedliche Beurteilung des bilingualen Unterrichts vornehmen. So oder so sollte sie auch der Abschnitt e) interessieren.

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