• Allgemein
  • 0

Englisch nicht als Erstsprache lernen

An den Grundschulen sollte nach Auffassung des Sprachwissenschaftlers Professor Konrad Schröder Englisch
nicht als erste Fremdsprache auf dem Lehrplan stehen. Stattdessen sollten
Nachbarsprachen wie Französisch oder Italienisch
gelernt werden und Englisch als zweite Fremdsprache später hinzu
kommen.

Werde Englisch von Anfang an gelernt, würden die Jugendlichen später keine
weitere Sprache mehr erlernen. Ein Europa mit einer Einheitssprache
Englisch wäre ein Bürgerkriegseuropa, sagte Schröder. Die regionalen
Kulturen seien nur über Sprachen zu erhalten. «Wir brauchen die
Drei-Sprachigkeit: Deutsch, eine Nachbarsprache und Englisch.» Werde von
Anfang an nur Englisch unterrichtet, etabliere sich Englisch als
«Euro-Sprache» mit einem «gehobenen schlechten Niveau» .

«Englisch ist die Weltsprache des 21. Jahrhunderts. Wir brauchen
sie als Kleinmünze der zwischenmenschlichen Kommunikation auf allen
Ebenen.» Es droht aber ein sprachlicher Imperialismus, wenn nur Englisch
als erste Fremdsprache in den Schulen angeboten wird.

Das Erlernen von Fremdsprachen ist auch ein interkulturelles Training,
es leitet zum Verstehen von Nachbarkulturen und zum Umgang
mit fremden Kulturen an. Die große Gefahr ist der ausschliessliche
Selbstbezug (Ethnozentrismus) auf die Muttersprache. Derartige Tendenzen
seien in Amerika und England mit massivem Druck zu erkennen. Die weltweite Vorrangstellung des Englischen hat in diesen Ländern dazu geführt, dass Engländer und Amerikaner kaum Fremdsprachen lernen.

(dpa/lby), 24. März 2003, (gekürzt SKD)

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar