• Allgemein
  • 0

Wer kennt sich aus in IT-Kürzeln?

Wie lange hat es gebraucht, bis wir – Redakteure, IT-Unternehmer oder
„einfache“ Firmenchefs – uns an die vielen rätselhaften Anglizismen
gewöhnten, welche die IT-Branche bevölkern: Enterprise Ressource Planning,
Customer Relationship Management, Procurement Cycles, Data Mining und
so weiter…

Doch dafür gibt es zum Glück Abkürzungen, die alles viel einfacher machen!
Ein ideales Unternehmen funktioniert klarerweise so: Mit dem richtigen ERP,
einem modernen CRM und einem flexiblen ASP ist nichts leichter, als
möglichst große Erfolge bei der BSC und des gesamten Outputs der BI zu
erreichen, vorausgesetzt, man richtet das BPM optimal auf das SCM aus,
nötigenfalls unter Zuhilfenahme des CAS. Die Überwachung des ganzen erfolgt
selbstverständlich per CPM. Um diese Prozesse analytisch zu
veranschaulichen, ist es von Nutzen, die Abfragen über SQL vorzunehmen und
Geschwindigkeit und Aktualität nach Wahl mit MOLAP, HOLAP, DOLAP oder ROLAP
zu steuern. Gesammelt wird alles auf anschauliche Weise im MIS. So wird es
dem CEO erleichtert, die Strategie seines MBO klarer zu definieren.

Kommt es softwareseitig zu Verständigungsproblemen, ist umgehend J2EE
einzuführen und das hohe Zugriffslevel mittels EIS zu gewährleisten.
Letztendlich kann man die Fehlerwahrscheinlichkeit auch mittels DPMO
berechnen lassen, aber dann würde der DSS-Prozess beeinträchtigt. Vergessen
sollte man nicht, die Resultate per CGI allen verfügbar zu machen.
Funktioniert das nicht, hilft möglicherweise das gute alte DHTML. Wenn gar
nichts mehr geht, muss ein Experte für BAPI her. Die Diskussion darüber
kann in einem BBS vertieft werden.

Kennen Sie sich aus? Grundsätzlich lassen sich mit der nötigen
Geheimsprache auch einfach zu begreifende Prozesse ziemlich verdunkeln, was
mit ein Grund ist, warum es die IT-Branche nicht einfach hat, mit dem Rest
der Wirtschaftswelt zu kommunizieren. Aber zum Glück gibt es für die
IT-Quacksprache auch schon dickbändige und natürlich sündteure
Anwendungswörterbücher, in die sich leider der IT grundsätzlich positiv
gegenüberstehende Firmenchefs aber erst mühsam vertiefen müssen. Könnte es
sein, dass sich Dinge auch einfacher ausdrücken lassen? Und könnte es sein,
dass Unternehmensbosse dann schneller den Sinn und Zweck von
IT-Investitionen begreifen, nach denen die Branche so dürstet?

C. G. in Monitor 4/2004 (gekürzt SKD)

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar