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Reiner Kunze — 75. Geburtstag

Einzigartiges Sprachbewußtsein gewürdigt

Die Internetredaktion SKD schliesst sich der folgenden Gratulation an. Sie würdigt besonders Reiner Kunzes Verdienste um die Rechtschreibung. www.sok.ch

Zu seinem 75. Geburtstag am 16. August gratuliert die Sprachzeitung DEUTSCHE SPRACHWELT ihrem Autor und Freund Reiner Kunze. Chefredakteur Thomas Paulwitz würdigte Kunzes Verdienste um die Sprache. Zugleich schlug er ihn für den Literatur-Nobelpreis vor.

„Je gestörter das Verhältnis zur eigenen Sprache ist, desto schutzloser ist
sie“, mahnte Reiner Kunze in seiner „Rede zur Sprache“, die er am Tag der
deutschen Sprache 2007 vor der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft hielt,
deren Ehrenmitglied er ist. Paulwitz erklärte: „Diese Worte Reiner Kunzes
sind Ausdruck der unerschütterlichen Liebe zur Sprache und des Willens,
kompromißlos für ihre Bewahrung zu kämpfen. Es gibt kaum einen weiteren
deutschen Dichter der Gegenwart, der ähnlich sprachbewußt ist wie Kunze. Er
wäre ein würdiger Träger des Literatur-Nobelpreises.“

Kunzes einzigartiges Sprachbewußtsein führte zum Bruch mit den Herrschenden
in der DDR. Später kämpfte er gegen die staatlich verordnete
Rechtschreibreform. Er schrieb eine Streitschrift über die von der Reform
bedrohte „Aura der Wörter“ und verspottete in Versen die „hohen
staatsgewalten“, die sich für den Vormund der Sprache hielten. Wenn
„barbaren sie verwalten“, habe diese „den mund zu halten“. Kunzes
Vermächtnis ist die gemeinnützige Reiner-und-Elisabeth-Kunze-Stiftung. Nach
dem Tod der Stifter soll sie in deren Haus zeitgeschichtliche Dokumente und
literarische Texte, die in Beziehung zu Werken der Bildenden Kunst stehen,
ausstellen.

DEUTSCHE SPRACHWELT
Erlangen, 15. August 2008

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