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Kulturelle und sprachliche Vielfalt — Stärke und Herausforderung der Schweiz

Rede von Bundesrat Didier Burkhalter

16. Oktober 2010 — Es gilt das gesprochene Wort

Hier einige Auszüge durch skd.

Die vollständige Rede finden Sie unter http://www.edi.admin.ch

(…) Die Schweiz wird als viersprachiges Land dargestellt. Das ist zweifellos richtig, sofern wir lediglich die offiziellen Landessprachen betrachten. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Die Schweiz ist ein viersprachiges Land. In Tat und Wahrheit ist sie aber ein vielsprachiges Land. Wenn wir also vom gesellschaftlichen Zusammenleben (…) sprechen, dann müssen wir dies bedenken und dürfen jene Menschen nicht vergessen, deren Muttersprache keine der vier Landessprachen ist. Und ich meine damit nicht nur Englisch.

Ich spreche damit die Integrationspolitik an. In diesem Bereich wurde in den letzten Jahren bereits einiges getan. Die Anstrengungen in diesem Bereich müssen aber verstärkt und die Integrationspolitik muss systematisiert werden, damit aus dem Nebeneinander der schweizerischen und ausländischen Wohnbevölkerung vermehrt ein Miteinander wird.

Eine wichtige Rolle bei der Integration spielt dabei die Sprache. Das Erlernen einer Landessprache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration.

(…) 
Die institutionelle und finanzielle Förderung der Mehrsprachigkeit durch Gesetze, Verordnungen und den Einsatz von finanziellen Mitteln sind wichtig. Damit lässt sich die Sprachentwicklung aber nur beschränkt beeinflussen.

Von entscheidender Bedeutung ist das individuelle Sprachverhalten. Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit ist auf individuelle Mehrsprachigkeit angewiesen: Die Stärke der Mehrsprachigkeit der Schweiz kommt erst dann richtig zum Tragen, wenn die Menschen mehrsprachig sind und sich in mehreren Sprachen ausdrücken können.

(…)

Ich wünsche mir, dass sich die Jugendlichen auf ihrem Bildungsweg die erforderlichen Sprachkompetenzen aneignen können, die ihnen erlauben, sich auch in Zukunft miteinander über die Sprachgrenzen hinweg in den Landessprachen zu verständigen. Dies soll sie nicht davon abhalten, auch Englisch zu lernen. Ich bin mir aber zugleich auch bewusst, dass die sprachlichen Minderheiten in unserem Land den weit grösseren Beitrag für die interkulturelle Kommunikation leisten, ja leisten müssen, damit sie im beruflichen Alltag – oft in einer Zweitsprache – ihre Chance wahrnehmen können. Aber, wie soeben erwähnt, ist die Mehrsprachigkeit ein nicht zu unterschätzender Vorteil auf dem Arbeitsmarkt.

Herausgeber

Eidgenössisches Departement des Innern

http://www.edi.admin.ch

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