„Guten Tag allerseits“

Die Medienverwalter, so liest man es im SPIEGEL, kommen allmählich drauf, dass talkshows sich ausgetalkt haben. Die immer selben Leute in unterschiedlichen Zusammensetzungen reden über die immer wieder gleichen Themen, zuletzt über Baumärkte??? und Gottschalk wird nun hoffentlich zur Ruhe gesetzt.
Wär’s da nicht an der Zeit, die Medienmogule mal mit der Nase auf die deutsche klassische Theaterwelt zu stoßen, die ja nicht nur aus Ohnsorg und Millowitsch besteht?
Kürzlich jammerte eine Gymnasiallehrer: Ja, mit Wallenstein oder so darf man den jungen Leuten ja nicht mehr kommen!
Ja, warum denn NICHT? Wallenstein ist bestes Action-Kino (könnte sein), und die PROPPLEME, die ein Franz Mohr bereitet, kennt man auf dem Kiez aus der eigenen Familie und auch in besseren Kreisen.
Töchter, die die Familienehre schänden, verstoßen und ermordet werden oder sich selbst mördern, ja das ist doch mitten aus dem HEUTIGEN Leben. Brüder, die auf die schiefe Bahn geraten oder die jüngeren Geschwister dominieren und intrigieren, Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Abtreibung, Ausbeutung, DAS immer gleiche Drama. Und das haben Goethe, Schiller, Lessing und später Büchner, Hauptmann, Brecht doch nun wirklich zu hoher deutschsprachiger Dramatik aufgearbeitet.
Damit kann man auch das heutige Publikum erreichen. Man muss es nur wollen und sich trauen und sich nicht jammernd in die Ecke stellen oder -wie die Büldungsfernsehleute- behaupten „DAS kapieren DIE ja doch nicht“.
Ich jedenfalls wäre froh, wenn ICH für die von mir gezahlten Zwangsgebühren auch mal wieder was sprachlich Anspruchsvolleres zu sehen und zu hören bekäme.
Wollen wir uns dafür einsetzen?

Soap operas, Telenovelas, seichte Quizes, Krimis mit den immer gleichen Grauslichkeiten, und dann eben diese talkshows und Kochsendungen mit Personalaustausch und Preisverleihungen, in denen sich die Protagonisten auf Gegenseitigkeit für meine Gebühren hoch leben lassen. Danke, Reich-Ranicky, für „Ich nehme diesen Preis nicht an“.
Walter Beumer

Wir appellieren im Sinne des Verfassers an unsere Leser. Er gibt das Abdruckrecht,
wenn es deutlich verbunden wird mit dem Appell, nicht nur interessiert zu denken Recht „hatter“, sondern auch in dieser Zielrichtung aktiv zu werden, denn ich bin sicher, in „unseren“ Kreisen gibts Leute, die Verbindungen in die Schulen UND/ODER in die Medien haben. Tips zum aktiven Tun gebe ich gerne aus meiner Arbeit als aktivierender Lernberater.
Walter Beumer

www.tun-und-lernen.de
www.aktivierende-lernbeatung.org

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