Kuhdeutsch

Sind Schweizer alle ein wenig debil?
Bei allen anderen Fremdsprachen will der Schweizer klingen wie die Einheimischen. Nur beim Hochdeutschen kümmern wir uns kaum um eine gepflegte Aussprache. Kuhdeutsch gilt oft gar als erstrebenswert. Eine kulturelle Katastrophe.

Um das schon vorweg klarzumachen: Es geht nicht um das Schweizerdeutsch, das wir zugunsten des Hochdeutschen aufgeben sollen, auch unsere schönen Helvetismen müssen wir nicht unterdrücken. Nein, wir sollten einfach etwas besser Hochdeutsch sprechen. Nicht schöner, notabene, sondern effizienter.

Es ist doch so: Wir wachsen mit deutschen Hörspielkassetten und deutschem Fernsehen auf, lesen am Gymnasium deutsche Klassiker und spielen auf Hochdeutsch Schultheater. Und doch sprechen wir nur dieses behäbige, schwerfällige, hinterwäldlerische Emil-Deutsch. Dies, obwohl wir uns immer einbilden, in Fremdsprachen nur einen leichten Akzent zu haben, und anderswo stets bemüht sind, eine Sprache möglichst so zu sprechen wie die Einheimischen.

> Zum Artikel (NZZ am Sonntag/Reto Hunziker)

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