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Warnung vor Spaltung

Experten fordern Kompromiss bei der neuen Rechtschreibung

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und andere Experten haben vor
einer Spaltung der deutschen Sprache gewarnt. Gleichzeitig haben sie einen
Kompromiss im Streit um die Rechtschreibreform gefordert. Dafür müsse ein
Expertenrat eingesetzt werden, der seine Vorschläge bis zum Ende der bisher
festgelegten Übergangszeit im Sommer 2005 ausarbeiten sollte. Sie plädierten
auch dafür, die Übergangszeit
um ein Jahr zu verlängern, damit die „Ausgeburten bürokratischer Denkweisen“
bei der Reform beseitigt und der „Angriff auf die deutsche Sprache“
abgewehrt werden könnten.

Unterdessen bekräftigten namhafte deutschsprachige Schriftsteller wie Günter
Grass, Martin Walser, Tankred Dorst, Siegfried Lenz und Elfriede Jelinek
eine „völlige Rücknahme der überflüssigen, inhaltlich verfehlten und sehr
viel Geld und Arbeitskraft kostenden Rechtschreibreform“. Dies entspräche
dem erkennbaren Willen der grossen Mehrheit der Bürger in Deutschland,
Österreich und der Schweiz und wäre ein wichtiger Beitrag zur demokratischen
Kultur. Literaturverlage und Schulbuchkonzerne gerieten durch die Umsetzung
der Neuregelung in eine komplizierte Lage, wie es in der in Berlin
veröffentlichten Erklärung der 37 Mitglieder der Akademie der Künste und der
Akademie für Sprache und Dichtung heisst.

(sda/dpa 30. Aug. 2004) (gekürzt skd)

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